Die Madonien
Felsige Gipfel wechseln sich mit sanften Hügeln und antiken Dörfern ab, das ist die Landschaft der Madonien: Seine fast zweitausend Meter hohen Gipfel, die mal von grünen Wäldern mal von steilen Klippen geprägt sind, blicken auf das Blau des Tyrrhenischen Meeres entlang der Nordwestküste Siziliens.
Dank der Vielfalt der natürlichen Lebensräume, von der Küste bis ins Hochgebirge, und der besonderen klimatischen Bedingungen gibt es hier mehr als die Hälfte der Tier- und Pflanzenarten der gesamten Insel.
Auf den Madonien wächst eine ganz andere Vegetation und es gibt viele Arten von wirbellosen Tieren, Reptilien, Amphibien, Säugetieren und Vögeln, darunter auch der Steinadler.
Um dieses Erbe der Artenvielfalt zu schützen und zu fördern, hat die Region Sizilien 1989 den Park der Madonien gegründet, ein wahres Freilichtmuseum das 40. 000 Hektar in 15 Gemeinden des Grossraums Palermo umfasst. Die Parkverwaltung hat ihren Sitz in Petralia Sottana in der historischen Residenz des Palazzo Pucci Martinez, wo alle Aktivitäten der Erhaltung und Nutzung koordiniert werden.
Die Madonien stellen auch ein altes «Buch» der Geologie dar. Ihre Felsen erzählen von der Entwicklung der Erde. Vor 230 Millionen Jahren waren diese Meeresböden voller Korallenriffe, die entstanden, als Afrika und Europa während der Kontinentalverschiebungen aufeinanderprallten. Seit 2001 gehört der Park der Madonien wegen seines hohen geologischen Wertes zum Europäischen Netzwerk der Geoparks und wurde 2015 auch als UNESCO-Weltgeopark anerkannt. Deshalb hat sich in den Gebieten der Gemeinden des Parks, wahre Juwelen aus Stein, dank eines dichten Netzes von Geo-Stätten, in den letzten Jahren ein interessanter geologischer Tourismus entwickelt.
Caltavuturo, reich an archäologischen Zeugnissen schon aus der griechischen und römischen Zeit, wurde im neunten Jahrhundert von den Arabern am Fusse der imposanten Rocca di Sciara entwickelt, die dank eines geologischen Pfades entdeckt werden kann. Es ist eine Felsformation, die sich bis zu 1000 Meter erhebt, auf der sich eine antike und eindrucksvolle Einsiedelei befindet. Einst ein Zucht-und Weideflächengebiet, ist Caltavuturo nun auch ein Ziel von Kletterern, die sich an den nahe gelegenen Wänden der Gole di Gazzara zum Freeclimbing begeben, eine Sportart, die auch in anderen Geo-Stätten des Parks geschätzt wird.
Castelbuono wird von der imposanten Grösse des Castello dei Ventimiglia mit seinem interessanten Museumspol und der Kapelle von Sant’Anna überragt. Es ist ein angenehmer Ferienort, mit einem Museum, das Francesco Minà Palumbo gewidmet ist, dem ersten, der im 19. Jahrhundert den Naturwert der Madonien erforscht hat. Zwischen Castelbuono und Petralia Sottana können Sie bei einer Wanderung den märchenhaften Wald mit den über 15 Meter hohen Stechpalmen von Piano Pomo entdecken, beeindruckende Naturskulpturen, die sich frei interpretieren lassen.
Castellana Sicula ist eine der Eingangsgemeinden des Parks. In der Nähe der Contrada Muratore, neben den Überresten einer Villa aus der Römerzeit, wurde ein wichtiges archäologisches und ethnoanthropologisches Museum eingerichtet, das in verschiedenen Abteilungen organisiert ist, mit frühchristlichen Hypogäen innerhalb der Ausstellungsräume.
Das mittelalterliche Städtchen Cefalù, überragt von der Festung, einer der Standorte des Geoparks, mit seinen eindrucksvollen Einblicken, seinen mittelalterlichen Gassen und dem interessanten Museum Mandralisca, ist eines der beliebtesten Ziele des internationalen Tourismus, dank der gut ausgestatteten Strände und dem milden Klima auch im Winter. Der Dom, im arabisch-normannischen Stil und reich an Mosaiken, wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Sanft in madonitischen Hügel eingeschlossen, befindet sich Collesano die Hauptstadt der berühmten Targa Florio, das Autorennen, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts die europäischen Adligen verzauberte und dem ein Museum gewidmet ist.
Zwischen imposanten Kirchen und Gassen aus vergangenen Zeiten ist die Keramikkultur mit den traditionellen Farben, Ramingrün und Strohgelb noch sehr lebendig.
Das mittelalterliche Dorf Geraci war das Herz der Grafschaft Ventimiglia, der Adelsfamilie, die es im 13. Jahrhundert zum Verwaltungszentrum der Madonien erklärte. Die Besucher schätzen die sakrale Kunst, die religiösen Monumente, die Klöster, die Innenhöfe, die Gassen, die charakteristischen Treppen und vor allem den Salto dei Ventimiglia, ein Ausblick aus einem Glaskasten, der sich über die umliegenden Täler hin öffnet.
Gratteri verdankt seinen Namen der Grotta Grattara, die leicht über einen Wanderweg in der Nähe des Ortes zu erreichen ist. Es handelt sich um eine Geostätte aus Karst, reich an Stalaktiten, Stalagmiten und sogar einem natürlichen Taufbecken.
Isnello ist ein Ausflugsziel für den eindrucksvollen Weiher von Piano Zucchi. Auch der Himmel in Isnello ist zu einer Umweltressource geworden. Die Gebirgsreliefs, die die Siedlung umgeben, und das Fehlen von Lichtverschmutzung haben die Entstehung des Astronomischen Parks Gal Hassin ermöglicht, eines internationalen Zentrums für astronomische Wissenschaften. Die wissenschaftliche Forschung mit Grossfeldteleskopen, die auf Asteroiden, Sternen und Planetenjagd spezialisiert sind, begleitet die didaktische Arbeit mit dem digitalen Planetarium und dem Park für Zeit und Raum, die die Geheimnisse des Kosmos enthüllen.
Petralia Soprana wurde 2018 aufgrund seines interessanten städtischen Kunstgefüges, reich an Kirchen und historischen Palästen, zum Dorf der Dörfer gewählt und beherbergt das grösste Steinsalzvorkommen Europas, eine Geostätte, das vor 7 Millionen Jahren nach dem Austrocknen des Mittelmeers entstanden ist.
Im Inneren des Bergwerks, das noch aktiv ist, befindet sich sogar ein Museum für Steinsalz-Skulpturen mit eindrucksvollen Werke internationaler Künstler.
Entlang der Strassen von Petralia Sottana ist die geologische Route der Stadt von zahlreichen Fossilien geprägt, die auf dem lokalen Steinpflaster und in den Gebäuden zu finden sind. Spezielle Lehrpfade sind im geologischen Museum Giuseppe Torre eingerichtet, einer der Etappen des Geopark-Netzwerks und im Inneren des archäologischen Bürgermuseums Collisani realisiert. Eigenartige Muschelfossilien befinden sich auch in der nahegelegenen Geostätte der Rocca di S. Otiero, die zu Fuss durch einen speziellen Pfad und entlang des geologischen Weges «Pietre e l’Acqua» in Richtung Piano Battaglia zu erreichen ist.
Polizzi Generosa, ein Juwel an Kunst, Museen, Kirchen und Denkmälern, beherrscht vom herrlichen Blick auf das aus Dolomitenfelsen bestehende Amphitheater La Quacella. Die Route führt uns zum Vallone Madonna degli Angeli, auf der Suche nach den letzten 30 Exemplaren der Madonien-Fichten, die nur hier vorkommt und die Eiszeit überlebt hat. Diese Bäume sind nun Gegenstand eines wichtigen europäischen Schutzprogramms. In Polizzi wurde auch ein didaktisches Museum eingerichtet, um die emblematischste Spezies des Parks und der gesamten Insel bekannt zu machen.
Entlang des Tals zwischen Castelbuono und Pollina wird die Landschaft der Madonien mit Eichen, Steineichen, Buchen, Korkeichen, jahrhundertealten Olivenbäumen und sogar Manna-Eschen bereichert, einem delikaten und köstlichen Süssstoff, der noch heute von geschickten Händen geerntet wird.
In Pollina empfangen uns einladenden Strände des Küstenortes Finale und die künstlerische und geologische Zeugnissee der 700 Meter über dem Blau des Meeres schwebenden Altstadt, einschliesslich des Theaters Pietra Rosa, Geostätte des Parks, das am Fusse des mittelalterlichen Schlossturms in den lebendigen Fels gehauen wurde. In Pollina gibt es auch ein kleines Museum, das den Besuchern die Geheimnisse des Mannas und dieser ebenso alten wie schmackhaften Tradition erklärt.
Weiter unten, in der Nähe des reizvollen und malerischen Ortskerns von San Mauro Castelverde, bekannt als das Dorf der Sonnenuhren, entlang des Flusses Pollina, entspringt ein natürlicher Canyon der uns zur Geostätte der Tiberius-Schlucht führt und die man mit einem Schlauchboot entdecken kann. Man kann auch mit der Zip Line, die südlichste Europas, ins Leere starten und das Meer aus der Ferne betrachten.
Scillato ist schon immer in Sizilien für seine Quellen bekannt, die in der Vergangenheit zahlreiche Mühlen versorgten, von denen einige heute wiederhergestellt sind. Um die jungen Generationen für die Bedeutung des richtigen Umgangs mit Wasser zu sensibilisieren, hilft ein vom Park ins Leben gerufene Bildungszentrum zu verstehen, wie sich Grundwasser bilden und wie diese wertvolle Ressource in unsere Häuser gelangt.
Wie ein Juwel aus Stein, liegt Sclafani Bagni auf zwei Felsen.
Nur wenige Autominuten vom Dorf entfernt, können Sie in einer natürlichen Quelle von Schwefelwasser baden, das bei fast 30 Grad Temperatur aus den Eingeweiden der Erde sprudelt.
Das ganze Jahr über bietet der Park der Madonien Möglichkeiten für Sport und Aktivitäten im Freien oder im Abenteuerpark, Wanderungen, antike Sanktuarien oder jahrhundertealten Bäume entdecken, Mountainbike-Strecken, Reiten, Nordic Walking, Skifahren oder Schneeschuhwandern im Ferienort Piano Battaglia.
In jeder der vier Jahreszeiten, zwischen Kunsthandwerk, Traditionen und Folklore, empfängt der Park der Madonien seine Besucher mit einer herzlichen und erstklassigen Gastfreundschaft in Einrichtungen, die für jede Art von Tourismus geeignet sind und mit einem Qualitätssiegel zertifiziert sind. (inserire logo marchio di qualità)
Auch zu Tisch ist die Küche authentisch und grosszügig, mit Obst und Gemüse, Fleisch, Käse und typischen Produkten von lokalen Betrieben, die sich für den Schutz der Umwelt einsetzen und von der Parkverwaltung die Anerkennung des Paniere Natura erhalten haben. Der Charme der Madonien wartet auf Sie, mit seiner geschickten Mischung aus üppiger Natur, tausendjährige Geschichte und auch heute noch lebendige bäuerliche Kultur.